Labor-Analytik – Innenraumdiagnostik
Wirkung: Grösste wissenschaftliche Genauigkeit und Präzision der Aussage. Chemie-Analytik EN-ISO-17025-akkreditiert
Schadstoffproblematik
Heutzutage halten wir uns zu über 90 % in Gebäuden auf, sei es zuhause, am Arbeitsplatz oder oft auch in der Freizeit. Moderne Wohnungen haben durchweg sehr hohe (ECO-) Wärmestandards zu erfüllen, um Energie zu sparen. Dies ist in erster Linie mal positiv. Leider erkauft man sich zugleich auch Innenräume, in denen fast kein Luftaustausch mehr stattfindet. Zudem werden vermehrt auch für den Menschen belastende Bausubstanzen benutzt.
So sind Sie als Innenraumnutzer immer öfter von Wohngiften betroffen. Die Folge können Unwohlsein und gesundheitliche Beschwerden sein, die sich insbesondere am Arbeitsplatz auf die «Leichtigkeit des Seins» und die Produktivität negativ auswirken.
Folgende Beschwerden treten häufig bei Innenraumbelastungen auf:
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein
- Abgespanntheit
- schnelle Ermüdung
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Haut- und/oder Schleimhautreizungen von Augen und Atemwegen
- Nervenschmerzen an den Gliedmassen
- Gefühlsstörungen
Dienstleistungsspektrum unserer Laborabteilung
Gasförmige Stoffe, Aerosole
Leichtflüchtige organische Stoffe VOC (volatile organic compunds)
Diese Gruppe von Verbindungen wird von Materialien leicht an Luft abgegeben und aus dieser bestimmt. Dabei handelt es sich z.B. um verschiedenste Lösemittel aus Anstrichen und Bauchemikalien, um Duftstoffe aus Haushaltsmitteln und Holz (z.B. Terpene) und Grundstoffe aus Kunststoffmaterialien (z.B. Styrol).
Eine Belastung wird durch Analyse der Raumluft bestimmt. Materialproben dienen im Anschluss zur Quellenermittlung. Diese Verbindungen, insbesondere Lösemittel, werden vor allem bei kürzlich durchgeführten (Renovierungs)arbeiten von Baumaterialien abgegeben.
Formaldehyd
Die Hauptquelle für Formaldehyd sind Pressspanplatten. Weitere Quellen wie Ortschäume auf PU-Basis und gestärkte Textilien werden immer wieder identifiziert. Eine Belastung wird durch Messung der Raumluftkonzentration erfasst. Materialproben dienen im Anschluss zur Quellenermittlung.
Aldehyde
Diese Gruppe ist hauptsächlich für geruchliche Auffälligkeiten in Räumen verantwortlich. Aldehyde werden überwiegend erst durch chemische Abbaureaktionen gebildet, so dass ein Auftreten nicht immer mit Arbeiten in zeitlichem Zusammenhang steht. Seltener sind sie von Beginn an in Materialien enthalten und sofort geruchlich auffällig, wie z.B. bei OSB-Platten oder Linoleum.
Eine Belastung wird durch Messung der Raumluftkonzentration erfasst. Materialproben dienen im Anschluss zur Quellenermittlung.
Holzschutzmittel
Die bekanntesten Holzschutzmittel sind Lindan und Pentachlorphenol (PCP), sowie DDT und Dichlofluanid. Im Innenbereich wurde Holz häufig mit Holzschutzmitteln behandelt, auch wenn dies nicht notwendig gewesen wäre. In der Hoch-Zeit der Holzschutzmittel Lindan und Pentachlorphenol in den 70er-Jahren wurde fast jedes Holz damit behandelt.
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Die behandelten Hölzer können auch noch nach Jahren die Verbindungen abgeben und den Raum belasten. Neben öffentlichen Gebäuden und Forsthäusern, bei denen die Problematik meist bekannt ist, sind aber viele Privathäuser mit belasteten Holzdecken und -verkleidungen betroffen. Die Belastungsermittlung erfolgt analog den Bioziden.
Pyrethroide
Die Gruppe der Pyrethroide wurde von dem kurzlebigen Wirkstoff der Chrysanthemen Pyrethreum abgeleitet.
Die eingesetzten, chemisch veränderten Pyrethroide sind stabiler und können auch noch Jahre nach ihrer Anwendung zu gesundheitlichen Problemen führen. Das bekannteste Pyrethroid ist Permethrin, das in vielen Wollteppichen enthalten ist. Die Belastungsermittlung erfolgt analog den Bioziden.
Mittelflüchtige Stoffe
Schwerflüchtige SVOC (semi volantile organic compounds)
Bei diesen Verbindungen handelt es sich um Substanzen mit einem hohen Siedepunkt. Hierzu zählen u. a. Weichmacher, PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe), PCB (polychlorierte Biphenyle), Biozide, Flammschutzmittel etc.
Schwarzstaub/black magic dust
Ein noch nicht gänzlich geklärtes Phänomen. Vor allem Weichmacher stehen im Verdacht, für das Phänomen «Schwarzstaubablagerung» mitverantwortlich zu sein. Zudem treten oft Komponenten von erhöhtem Vorhandensein von Hausstaub und teilweise erhöhte elektrostatische Ladungen auf.
Weichmacher (Phtalate)
Weichmacher werden vielen Kunststoffen, aber auch Anstrichen, Versiegelungen, Ausgleichsmassen, Dichtmassen etc. zugesetzt, um eine Elastizität des Materials zu erhalten.
PAK – Polycylische aromatische Kohlenwasserstoffe
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe sind typische Bestandteile von Teer und Teerprodukten. In Innenräumen wurden diese als Teerkleber für Bodenbeläge und Teeranstriche bzw. Teerpappen zur Feuchteisolierung verwendet. Häufig fallen sie schon durch ihren charakteristischen Geruch auf.
PCB – Polychlorierte Biphenyle
PCB-haltige Produkte wurden vor allem als Flammschutzanstriche, Dichtungsmassen und Kondensatoren von Elektrogeräten und Lampen (Leuchtstoffröhren) verwendet.
Problemgebäude sind hauptsächlich öffentliche Bauten und Gewerbeobjekte aus den 70er Jahren, bei denen PCB-haltige Dichtungsmaterialien oder PCB-haltige Flammschutzmittel eingesetzt wurden. Eine Belastungsermittlung ist sehr gut mit einer Luftmessung möglich.
Biozide
Biozide im Bereich Innenraum sind Verbindungen, die gegen biologische Lebewesen wirken sollen. Die Gruppe der Biozide enthält u. a. Insektizide (gegen Insekten), Fungizide (gegen Schimmel) und Akarizide (gegen Milben). Hauptquellen sind behandelte Materialien jeglicher Art und ein direkter Einsatz z. B. als Mottenmittel oder durch den Kammerjäger. Außerdem ist es möglich, daß Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft in Wohnungen eingeschleppt werden. Hier ist die eigentliche Quelle natürlich außerhalb der Wohnung zu suchen.
Bekannte Untergruppen der Biozide sind die Holzschutzmittel und die Pyrethroide. Eine Belastung kann durch Untersuchung des Staubes ermittelt werden. Bei dieser kostengünstigen Untersuchung wird eine Vielzahl von Bioziden erfasst und die Probenahme kann vom Auftraggeber durchgeführt werden. Zur genauen Belastungsermittlung sind für einige Biozide Luftmessungen sinnvoll. Materialproben dienen dann zur Quellenermittlung oder initial zum Ausschluss einer möglichen Quelle.
Eine Einteilung der Biozide ist auf verschiedene Weise möglich wie nach Einsatzspektrum (Holzschutz, Wollschutz, Teppichschutz etc.) oder nach chemischer Struktur (chlororganische Verbindungen, Pyrethroide, Phosphorsäureester, Carbamate etc.).
Flammschutzmittel
Flammschutzmittel werden in vielen Bereichen eingesetzt, in denen eine Brandgefahr minimiert werden soll. Dabei können sie bei der Herstellung dem Material zugesetzt werden (z. B. Kunststoffe, Textilien, Versiegelung, Ausgleichsmasse, Dichtmasse etc.) oder nachträglich aufgebracht werden (Anstriche auf Holz, Metall etc.). Dabei haben sie häufig weitere wichtige Eigenschaften (z. B. als Weichmacher, Glanzbilder, Antirutschmittel).
Feste Stoffe / Partikel
Künstliche Mineralfasern/Asbestfasern
Künstliche Mineralfasern KMF incl. Asbest können in Innenräumen nur zu Problemen führen, wenn ein direkter Zugang zu dem Material möglich ist oder ein Abrieb besteht, so dass sich die Fasern über die Luft und den Staub ausbreiten können. Besondere Gefährdung besteht, wenn KMF-haltiges Material bearbeitet wird.
Eine häufige Quelle für Asbest sind Nachtspeicheröfen, Eternitplatten, ältere Fussbodenbeläge und Verkleidungsplatten mit asbesthaltigem Material. Für weitere KMF liegt die Hauptquelle in Dämmmaterial jeglicher Art.
Die häufigsten Asbestarten sind Weissasbest (Chrysotil), Blauasbest (Krokydolith) und Braunasbest (Amosit).
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Schwermetalle
Die bekanntesten und giftigsten Schwermetalle sind Blei, Quecksilber und Cadmium. Schwermetalle sind (mit Ausnahme von Quecksilber) immer an Staub gebunden und stammen meist von grossflächigen Quellen (z. B. Anstriche) oder Quellen mit erhöhtem Abrieb (z. B. Fussboden). Eingesetzt werden sie in Farben (z.B. Blei, Cadmium, Chrom), in Holzschutzmitteln (z.B. Chrom, Arsen, Kupfer, Quecksilber) oder als Flammschutzzusatz (z.B. Antimon).
Wesentlich grössere Bedeutung besitzen Metalle, die wir mit der Nahrung oder dem Trinkwasser aufnehmen.
Analytik der Innenraumschadstoffe
Chemie- und Mikrobiologieuntersuchungen sind sehr häufig Bestandteil von Innenraumuntersuchungen. Unser Labor ist für die Untersuchung von chemischen Innenraumschadstoffen aus Luft-, Staub- und Materialproben akkreditiert (EN-ISO-17025- Akkreditierung).
Dienstleistungen:
1. Wir bieten Ihnen die komplette Analytik von den Probenahmen vor Ort über die Auswertung im Labor bis zur Messberichterstellung (Gutachten).
2. Wir unterstützen Ingenieurbüros, Baubiologen und Fachkräfte im Bereich Innenraumdiagnostik durch unsere Laboranalytik. Mit unserer langjährigen Erfahrung unterstützen wir Sie bei der Auswahl des Analysenumfangs und bei den von Ihnen durchgeführten Probenahmen.
Unser Experte ist für Sie da
Unser Innenraumexperte hilft Ihnen gerne weiter. Ebenso stehen Ihnen Prüfingenieure/ Messtechniker/ Umweltanalytiker zur Unterstützung vor Ort zur Verfügung.